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Tischgeld Klassifizierung: 394.1 Essen, Trinken; DrogenkonsumDDC-Icon Klassifizierung: 395 Etikette (Manieren)DDC-Icon Klassifizierung: 331.21 EntlohnungDDC-Icon , Tischgelder, doch nur von mehreren Summen, dasjenige Geld, welches man für den Tisch, das heißt, die gewöhnliche Kost oder die gewöhnliche Speisung bezahlt, das Kostgeld. Hohe Staatsbeamte erhalten in einigen Staaten, außer ihrem Gehalte, noch Tischgelder, wofür sie bei besonderen Gelegenheiten, zur Zeit des Karnavals etc., Assembleen und andere Festlichkeiten zu veranstalten haben, auch hin und wieder ausgezeichnete Fremde, fremde Gesandten, Konsule etc. zu Tische laden müssen. Auch bei hohen Militairpersonen findet dieses Statt, indem auch sie in Residenzstädten Tischgelder erhalten, um Stabs=Officiere etc. von auswärtigen Garnisonen, die sich auf Urlaub bei ihnen melden, zu Tische zu laden etc. Diese Tischgelder sind also hier bloß eine Entschädigung für die Ausgaben, die sie durch Tischeinladungen oder Dinés und Soupés zu machen genöthiget sind.

Tischgenoß Klassifizierung: 642 Mahlzeiten und TischkulturDDC-Icon Klassifizierung: 302.3 Soziale Interaktion in GruppenDDC-Icon Klassifizierung: 394.1 Essen, Trinken; DrogenkonsumDDC-Icon , die Tischgenossen, Personen, welche eines gemeinschaftlichen Tisches genießen oder gewöhnlich mit einander oder zusammen speisen, eigentlich in Beziehung auf sich selbst; im gemeinen Leben auch Tischgesell. Oft auch in Beziehung auf diejenige Person, welche den Tisch hält, für Tischgänger. Jemandes Tischgenoß seyn. Das gewöhnliche Tischbursch wird <185, 235> gleichfalls in beiden Beziehungen gebraucht. Hier steht Tischgenoß immer in einer Beziehung, entweder mit einem bezahlten Tische, als Kostgänger, oder als Theilhaber an einem Tische als ein auf gewisse Zeiten gebetener Gast, wie z. B. ein Stipendiat.

Tischgenuß Klassifizierung: 642 Mahlzeiten und TischkulturDDC-Icon , die Behaglichkeit im Genießen der Speisen, sowohl in der damit verknüpften Unterhaltung zur Beförderung des Genusses bei einer Tischgesellschaft, als auch in der Köstlichkeit der zubereiteten Gerichte, welche den Gaumen munden. In der Vereinigung beider Genüsse, des Speisens und der Unterhaltung, liegt der wahre Tisch= oder Tafelgenuß, indem das Eine das Andere erhöhet; denn eine gute Unterhaltung würzt die Mahlzeit, und so umgekehrt, wird durch gute Speisen und Wein die Unterhaltung lebendig und witzig.

Tischgeräth Klassifizierung: 642 Mahlzeiten und TischkulturDDC-Icon , das zur Ausstattung des Tisches nöthige Geräth an Tischtüchern, Servietten, Serviettenbändern, Messern und Gabeln, Löffeln, Flaschenuntersätzen, Messer= und Gabelnhaltern, Brodkörben etc., zum Unterschiede des Tischgeschirres, worunter man die Terrinen, Teller, Bratenschüsseln, Gemüseschüsseln, Saucièren oder Brühenäpfe, Salz= und Mostrichnäpfchen, Dessertteller etc. versteht, wozu auch die Flaschen und Gläser kommen, womit der Tisch servirt wird. Im Allgemeinen versteht man unter Geräth oft Beides, auch das Geschirr, sonst trennt man sie, wie angeführt worden, in Geräth und Geschirr, und versteht unter dem Ersteren die festen nicht leicht zerstörbaren Gegenstände, wie Gewebe, und von Metall, Holz etc., und unter dem Letzteren die leicht zerstörbaren von Thon und Glas. Auch deutet Geschirr auf etwas Hohles zum Leeren, und Geräth auf etwas Festes zum Aufnehmen und Bewegen, Schneiden und Stechen etc.

Tischgesell Klassifizierung: 430 Germanische Sprachen; DeutschDDC-Icon , ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, welches so viel bedeutet als Tischgenoß.

Tischgesellschaft Klassifizierung: 394.1 Essen, Trinken; DrogenkonsumDDC-Icon Klassifizierung: 302.3 Soziale Interaktion in GruppenDDC-Icon Klassifizierung: 642 Mahlzeiten und TischkulturDDC-Icon Klassifizierung: 395 Etikette (Manieren)DDC-Icon , eine Versammlung von Personen, <185, 236> welche an einem Tische speiset; sey es nun eine geladene Gesellschaft, oder eine Gesellschaft, die sich an der Table d' hôte einfindet; dieser Ausdruck findet bei beiden Statt, jedoch von der Letzteren mehr im Allgemeinen, und von der Ersteren ins Besondere, weil eine Versammlung von Personen, die zu Tische von Jemanden geladen worden, nur eine eigentliche Tischgesellschaft bildet, indem sie gesellschaftlich bei einander bis zur Trennung oder zur Aufhebung des Tisches bleibt; dagegen die à table d' hôte sich einfindenden Personen nur der Zweck zu speisen, sich zu sättigen, und für Geld versammelt, wovon aber Jeder, nach der Befriedigung seines Magens sich wieder entfernt und seine Stelle einem Andern überläßt. Jene Gesellschaft verbindet ein freundschaftliches Band zum Tischgenusse; diese ist bandlos, und beschränkt sich bloß, wie schon bemerkt, auf die Befriedigung des mahnenden Magens, und wenn auch bei Einigen die Liebe zur Unterhaltung sich mit diesem Zwecke verbindet, so ist sie doch nicht ausdauernd, da Zeit und Verhältnisse die ungebundenen Mitglieder nur zu bald trennen, und auch Redseligkeit, Zurückgezogenheit, und Scheu vor Mittheilung in einer stets wechselnden öffentlichen Gesellschaft ein buntes Spiel treiben.

Tischgespräch Klassifizierung: 613.2 DiätetikDDC-Icon Klassifizierung: 395 Etikette (Manieren)DDC-Icon Klassifizierung: 394.1 Essen, Trinken; DrogenkonsumDDC-Icon , die Unterhaltung bei Tische, sowohl in bunter Mischung von Politik, Tages= oder Stadtneuigkeiten und Geschäftsangelegenheiten, als auch in Beziehung auf die Speisen, den Wein und die Erinnerungen aus dem lustigen Jugendleben, und den mancherlei Schwänken, die man verübte, als eine besondere Würze des Tisches, da es hier Erschütterungen des Zwergfelles giebt. Langweilige Tischgespräche sind nicht nur zeittödtend, sondern auch der Verdauung der Speisen nachtheilig, weil hier der Körper der meisten Gäste gewiß in einem ängstlichen Harren bleibt, daß das Gespräch bald ein Ende haben möge; besonders ist dieses der Fall da, wo Gäste zu Tische geladen werden, und <185, 237> man aus Courtoisie oder Höflichkeit nicht früher den Tisch verlassen kann, als bis eine allgemeine Aufhebung erfolgt. Bei einer heitern Unterhaltung wird selbst der größte Hypochondrist, ja Misanthrope oder Menschenfeind, aufgeheitert, und wenn er selbst nichts mittheilt, so empfindet er doch die Mittheilung von Anderen, die wohlthätig auf seinen zerstörten Unterleib wirkt. Dieses ist ein so allgemein gepriesenes und anerkanntes Mittel, eine schlechte Verdauung in eine gute zu verwandeln, wenn man bei Tische die Lachlust erregt, und die Freuden des Komus herbei lockt. Man fing auch in neuester Zeit wieder an zu fühlen, daß man sich von dieser guten Sitte der Alten zu sehr entfernt hatte; daher hat man auch wieder den Gesang zu den Tafelfreuden gezogen, daher wieder lustige Anekdoten, Schwänke und Witze. Die Alten hatten einen lustigen Tischrath bei ihren Gastmahlen; sie geizten nach denjenigen Menschen, welchen die Gabe der lustigen Unterhaltung zu Gebote stand; ein solches Individuum war überall gern gesehen, und in vielen Häusern ein für allemal Tischgast, fand immer sein Gedeck. Diese Sitte war so allgemein verbreitet, daß man sie an den Höfen und in den Pallästen der Großen, Vornehmen und Reichen, wie in den Privathäusern des Mittelstandes, ja bei allen Ständen, den geistlichen Stand nicht ausgenommen, fand; denn die Gelage in den Klöstern sind bekannt genug; überall huldigte man dem Komus, um die gute Laune, die beste Würze aller Speisen, bei Tische zu erhalten.

Tischgestell, dasjenige Gestell, worauf das Tischblatt ruht; s. oben unter Pfeil-IconTisch.

Tischglocke Klassifizierung: 944 Frankreich und MonacoDDC-Icon Klassifizierung: 305.52 OberschichtenDDC-Icon Klassifizierung: 394.1 Essen, Trinken; DrogenkonsumDDC-Icon Klassifizierung: 642 Mahlzeiten und TischkulturDDC-Icon , eine kleine Glocke von Metall, Glockenmetall, auch Silber, um die Dienerschaft aus den Nebenzimmern, wenn man ihrer bedarf, durch das Klingeln damit herbeizurufen. Man hat eine solche Glocke oder Klingel auf seinem Arbeitstische oder auf sonst einem Möbel: Tisch, Kommode etc., stehen, so daß man gleich <185, 238> davon Gebrauch machen kann, wenn man der Hülfe etc. bedarf. Man findet diesen Gebrauch auch nur bei den Großen und Vornehmen, die gleich in den Nebenzimmern Dienstthuende zum Geschäftsgebrauche oder zur Aufwartung haben. In andern Häusern bedient man sich der Ziehglocken oder Klingeln, die vermittelst eines Zuges durch mehrere Zimmer in die Gesindestube gehen, wo sich die Glocke oder Klingel befindet, und in jedem Zimmer, wo sie durchgeht, hängt eine Schnur mit einer Quaste, oder einem Griffe, um zu klingeln, wenn man einen Diener haben will. S. auch unter Pfeil-IconKlingel, Th. 40, Pfeil-IconS. 584 u. f. Napoleon machte selbst von der Handglocke oder Klingel Gebrauch, um es die im Vorzimmer wartenden Fremden wissen zu lassen, daß er bereit sey, sie zu empfangen, oder vielmehr, daß sie Zutritt zu ihm haben könnten. Als eine Frau von Stande in den hundert Tagen, 1815, durch die Königin Hortensia von Holland zu ihm geladen wurde, und sich in dem Vorzimmer Napoleons in den Tuilerien befand, so wurde sie zum Eintritte durch die Klingel gerufen. Sie sagt darüber Folgendes: „Wir waren im Vorzimmer, als ich im benachbarten Zimmer plötzlich eine Thür zumachen, und Stiefeln auf dem Fußboden wiederhallen hörte. Alle diejenigen, welche Bonaparte gesehen haben, werden es wissen, daß er in seinen Geberden und seinem Verhalten etwas Seltenes, ja Außerordentliches, hatte, welches man bei keinem andern Menschen antrifft. Sogleich errieth ich auch, daß er sich in dem angegebenen Saale befand. Bei diesem Gedanken bemächtigte sich meiner eine unbeschreibliche Unruhe, und ich war nahe daran, in Ohnmacht zu sinken, als wir das Geräusch einer Klingel hörten, die man heftig bewegte. Die Herzogin von St. Leu erhob sich: Wir müssen, sagte sie, uns in dieses Zimmer begeben, Sie werden da Jemanden finden, welcher Sie zu sprechen wünscht.” Diese Art uns durch die Klingel zu rufen, <185, 239> schien mir eine so unschickliche Grobheit, daß ich wieder kaltes Blut erhielt. Uebrigens wußte ich, daß Bonaparte nicht anders mit den Gliedern seiner eigenen Familie verfuhr. In den großen Vorstellungen erlaubte er niemals den Königen, seinen Brüdern, sich in seiner Gegenwart zu setzen, und man sah eines Tages Lucian, welcher kaum von einer Krankheit genesen, schwankend sich an eine Mauer lehnen; sein Bruder würde ihn lieber haben fallen sehen, als ihm die Erlaubniß zu ertheilen, sich eines Armstuhls zu bedienen etc. etc.” *

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S. das schon oben, Pfeil-IconS. 27, angeführte Werk, Th. 2, S. 140 u. f.

Tischhalter, ein Gastwirth, der einen öffentlichen Tisch hält, woran gespeist wird. S. Pfeil-IconTischwirth.

Tischkanne Klassifizierung: 642 Mahlzeiten und TischkulturDDC-Icon , eine zinnerne oder silberne Kanne, die man auf den Tisch mit Bier etc. setzt, wenn gespeiset wird, die also bei den Mahlzeiten den Tischtrank enthält. Aus diesen Kannen wird das Bier in Krüge oder Gläser gegossen, da eine solche Kanne mehrere Maaße enthält. Sie waren ehemals sehr im Gebrauche, sind aber in neuester Zeit durch die Gläser verdrängt worden, und kommen nur noch hin und wieder in den untern Volksklassen von Zinn vor. S. auch Pfeil-IconTischkrug.

Tischkästchen Klassifizierung: 684.13 Stühle und TischeDDC-Icon , ein kleiner Tischkasten in einem Nähtischchen, um darin das zum Nähen nöthige Geräth aufzubewahren.

Tischkasten Klassifizierung: 684.13 Stühle und TischeDDC-Icon , der Schubkasten in dem Gestelle eines Tisches, den man bei allen vier=, drei= und zweifüßigen Tischen antrifft, und worin man Tischgeräth etc. aufbewahrt, auch andere Gegenstände, welches Alles darauf ankommt, zu welchem Zwecke der Tisch bestimmt ist. Daher ist auch der Kasten breit und schmal, nicht immer nach der Breite und Länge des Tisches sich richtend, sondern nur nach dem Zwecke des darin aufzubewahrenden Geräthes. Ein solcher Schubkasten hat zu beiden <185, 240> Seiten einen vorstehenden Falz, damit er nicht tiefer eingeschoben werden kann, und auch einen Knopf oder Ring zum Aufziehen; s. auch oben, unter Pfeil-IconTisch.

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